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Interview mit Claudia - die Frau die Menschen "auf den Weg bringt"

Im Rahmen meiner Interviewrunde möchte ich Euch eine weitere spannende Persönlichkeit vorstellen - Claudia - eine Menschen-auf-den-Weg-Bringerin.

 

Nach meiner Zeit in Kalifornien und den Abschluss meines MBAs wurde ich als "Arbeitslose" wieder auf den Arbeitsmarkt gespült. Die Agentur für Arbeit hat mich dann ziemlich schnell zu Claudia geschickt, da die dort mit meinem Lebenslauf etwas überfordert waren. 

 

Glücklicherweise bin ich dann bei Claudia von Lutz & Grub in Nürnberg "gelandet". 

Sie bietet Orientierungscoaching für Akademiker*innen und Führungskräfte an und hat mehrere Stunden mit mir meine beruflichen Ziele und Visionen erarbeitet. Im Nachhinein hat sie mich lediglich angeleitet damit ich selbst drauf komme was gut für mich ist. Eigentlich ganz simpel. Dennoch sehr hilfreich in so einer Phase auch einen Blick von außen zu haben. 

 

Erfreulicherweise blieb ich mit Claudia in Kontakt und mittlerweile ist sie nicht "nur" Coach sondern auch die Niederlassungsleitung - mit 34. Chapeau! Chapeau!  

Claudia hat Pädagogik und Soziologie studiert, nebenher Weiterbildungen im Bereich NLP besucht. Darüber hinaus verfügt sie über betriebswirtschaftliche Kenntnisse und hat zudem Abschlüsse im Bereich psychotherapeutische (HPG) Weiterbildungen und Kompetenzenbilanz. 

 

Nun zu den Interviewfragen: 

 

#1: Was ist für Dich das Wichtigste im Leben?

Meine Familie und meine Freunde. Hier fühle ich mich geborgen und brauche sie um mich, um mich in hektischeren Zeiten gut erden zu können. Des Weiteren ist für mich Weiterentwicklung in irgendeiner Weise ein zentraler Bestandteil. Ich lerne gerne neue Dinge und interessiere mich für viele unterschiedliche Themen.

 

#2: Welche menschliche Leistung imponiert Dir am meisten?

Menschen, die Gutes für andere tun. Ich würde das nicht auf eine bestimmte Leistung reduzieren wollen. In Summe imponiert es mir, wenn Menschen zusätzlich zu ihrem Leben, einen weiteren positiven Beitrag leisten – sei es in Form von Unterstützung von Geflüchteten, einem Engagement im Tierschutz – eben, wenn jemand etwas tut, ohne hierbei einen direkten eigenen Benefit zu haben.

 

#3: Welchen Tipp würdest Du Absolventinnen oder Young Professionals gerne mitgeben?

Traut euch! Wenn ihr glaubt etwas zu können oder irgendwo gut zu sein: macht es! Ich beobachte oft, dass unsere Generation geprägt ist von einer, nennen wir es, Zwischenwelt: man erzählt uns, wir können alles sein und machen – auf der anderen Seite existieren dann aber beispielsweise elterliche Glaubenssätze, wie: „du musst aber etwas Gescheites machen“ oder „etwas das viel Geld bringt“, die unweigerlich noch mitschwingen. Ich beobachte, dass viele dann zwar etwas studieren, was sie mögen oder interessant finden. Bestenfalls im Laufe des Studiums oder eben erst danach, feststellen, dass dies aber vielleicht nicht das große Geld bringt oder es wenig Jobs gibt. Oder aber sie lernen oder studieren etwas, was vernünftig war, aber in der Praxis macht es sie nicht glücklich. Ich glaube aber, wenn man sich traut, das zu machen, was einen glücklich macht, wird man auch gut darin sein und sein Auskommen haben. Also raus in die Welt und allen zeigen was in einem steckt…ob ich nun gut mit Menschen kann oder der Programmier-Crack bin. Wenn ich mich auf meinen Weg mache, kann ich auch weiterkommen. Wenn ich den Weg der anderen gehe, komme ich sicher nicht an mein Ziel, sondern bestenfalls an das der anderen. Dies gilt aber aus meiner Sicht nicht nur für die Absolventen oder Young Professionals – ich denke, jeder verändert sich und auch die Dinge, die einen glücklich machen; somit sollte man immer wieder mal Innehalten und sich fragen, bin ich da wo ich bin, mit dem, was ich kann, auch (noch) richtig oder soll ich mich „wieder“ auf den Weg machen.

 

#4: Wie kannst Du am besten entspannen?

Ein- bis zweimal im Jahr muss ich ganz unbedingt ans Meer; am besten auch dahin, wo es warm ist; im Alltag hauptsächlich, wenn ich Zeit mit meinem Partner verbringen kann; reden, lachen, gutes Essen.

 

#5: Was tust Du um gesund und fit zu bleiben?

Ich versuche zumindest regelmäßig Sport zu treiben. Etwas Zumba, etwas Yoga, etwas Fitness….und da ich gutes Essen liebe, natürlich auch: frisch kochen, immer mal was Neues ausprobieren… 

 

#6: Welchen Ritualen gehst Du täglich, wöchentlich und/oder monatlich nach?

Also mein jährliches Ritual ist ein Moment der Reflexion: was möchte ich im kommenden Jahr schaffen/erreichen/haben – dies notiere ich für mich und stecke es in meinen Geldbeutel. Und in diesem Zuge krame ich den Zettel vom letzten Jahr wieder raus und gucke, was einen grünen Haken bekommt und was nicht – meist ist nur ein oder max. zwei Punkte nicht grün 😊

 

Täglich ist es meine erste Tasse Kaffee…die trinke ich alleine, ganz in Ruhe, überlege was mich heute so erwartet, und komme so langsam im Tag an…wichtig ist es mir auch mittlerweile meinen Tag abzuschließen; es gibt einen Punkt, an dem ich mich entscheide, jetzt ist Feierabend. Da ich sehr gerne meiner Arbeit nachgehe, hatte dies in der Vergangenheit oft sehr verschwimmende Grenzen – ich versuche aber nun sowohl jeden Tag den Punkt zu finden, als auch jeden Freitag. Es gibt den Moment: Wochenende! Ich habe viele Jahre Schicht gearbeitet, da gab es weder Wochenenden noch Feiertage; diese versuche ich nun bewusst zu begehen.

 

#7: Was ist Deine größte Stärke?

Improvisation. Ich kann gut mit unterschiedlichen und unvorhersehbaren Situationen umgehen. In kurzer Zeit Situationen erfassen, analysieren, welche Möglichkeiten es gibt, sich entscheiden und eine Lösung generieren. Da bin ich in meinem Element. Wahrscheinlich habe ich auch deshalb meinen Job – egal ob Training, Coaching oder Management – in allen drei Bereichen kann jederzeit etwas Unvorhersehbares passieren – und muss zeitnah gelöst werden.

 

#8: Welche Eigenschaften zeichnen Deiner Meinung nach tolle Frauen aus?

Grundsätzlich finde ich alle Menschen toll. Ich denke, Frauen dürfen noch viel öfter „es sich selbst wert sein“. Sich trauen Dinge zu tun – dann kann jede Frau großartig sein. Und dabei kann jede Frau auch weiter Frau sein und sie selbst – das glaube ich, macht tolle Frauen aus: wenn sie sich erlauben, sie selbst zu sein.

 

#9: Wer ist Dein Vorbild und warum?

Das ist für mich nicht eindeutig zu beantworten; DAS eine Vorbild habe ich nicht. Ich bewundere Menschen für bestimmte Dinge: meine Mutter für all ihr Wissen und ihre Eigenständigkeit. Meinen Vater für seine Beständigkeit. Meinen Partner für seine Unerschrockenheit. Alle Menschen, die wertneutral mit anderen umgehen – aus meiner Sicht bewerten wir viel zu schnell – und dann ja häufig nur Momentaufnahmen ohne zu wissen, was der andere für Erfahrungen gemacht hat; was ihn geprägt hat, was ihn eben dazu bewegt, sich gerade jetzt so zu verhalten oder auch sich beispielsweise in gewisser Weise zu kleiden. Ich beobachte sehr oft (und ertappe mich auch selbst dabei) wie Menschen andere Menschen sehen und sich etwas über den anderen denken – aber am Ende bleibt es eine Interpretation von Momentaufnahmen – ohne zu wissen, ob es nicht vielleicht doch anders ist. Somit sind Menschen meine Vorbilder, die es schaffen, weniger zu bewerten und anderen Wertschätzung für ihre Einzigartigkeit entgegenzubringen.

 

#10: Welche Entscheidung in Deinem Leben hat Dich am meisten Mut gekostet und hatte den größten positiven Einfluss auf Dein Leben?

Ich denke die Entscheidung meine Ziele zu verfolgen. Ich erinnere mich daran, dass ich während meines Studiums im Rahmen eines Praktikums auf einem Kongress einen Coach kennenlernte – einen Diplom-Psychologen – der mich fragte, was ich nach meinem Studium machen wollte (es waren nur noch vier Monate bis zu meinem Abschluss) und ich antwortete, dass ich ins Coaching will. Er schaute mich schräg an, lachte und sagte: „ja nicht in 15 oder 20 Jahren – jetzt, dein nächster Step?“ Dies verunsicherte mich sehr und führte auch dazu, dass ich erst eine Büroleitung im Personalmanagement annahm…aber es ließ mich nicht los und so entschied ich mich nach zwei Jahren: jetzt will ich es wissen. In meinem ersten Führungskräfte Coaching – da war ich 29 – hörte ich diesen Satz wieder durch – ich war kurz verunsichert, konnte ja aber jetzt auch nicht mehr raus – und es war ganz hervorragend. Und so fand ich mich in den letzten vier Jahren immer wieder in der Situation, hinterfragt zu werden – aber an sich musste ich nur lernen damit umzugehen und kann voller Herzblut sagen: 95% meiner Coachings sind tolle Begegnungen mit tollen Ergebnissen und ich bin mehr als glücklich darüber, dass ich nicht 15 oder 20 Jahre damit gewartet habe.

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So liebe Mädels was sagt uns das:

Für seinen Traumberuf muss man kein bestimmtes Alter oder eine gewisse Berufserfahrung mitbringt. Mit Engagement, Fachwissen und Herzblut gibt es keine Altersbeschränkung!

-Katharina

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